Kopf- und Nackenschmerzen
Der Begriff Zervikalsyndrom oder Zervikalsyndrom ist eine recht allgemeine Bezeichnung für Beschwerden, die von der Halswirbelsäule (HWS) ausgehen bzw. den Halswirbelsäulenbereich betreffen.
Typische Beschwerden sind Nackensteife, Schmerzen im Schulterbereich, Kopfschmerzen, und Schmerzen bei Bewegungen des Kopfes.
Bestehen Schmerzen, die in den Arm ausstrahlen, wird dies als Brachialgie bezeichnet und zusammen mit den Nackenschmerzen als Zervikobrachialgie. Dazu können auch Gefühlsstörungen (Dysästhesien) in den Armen und Händen
oder motorische Ausfälle mit Kraftverlust einzelner Muskeln in Arm oder Hand zählen. Dies kann auf eine Reizung einer Nervenwurzel, eventuell auf einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule hindeuten.
Wenn das Zervikalsyndrom mit Kopfschmerzen und gegebenenfalls anderen Beschwerden im Kopfbereich verbunden ist, wird dies auch als zervikozephales Syndrom oder Zervikalzephalgie bezeichnet.
Auch ein Tinnitus (Ohrensausen) kann in diesem Zusammenhang auftreten. Hier ist die Zusammenarbeit mit einer Fachärztin/einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde wichtig.
Durch eine gezielte Erhebung der Krankenvorgeschichte, eine manualmedizinische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRI ist eine Abgrenzung u.a. zur Migräne, einem Spannungskopfschmerz oder einem Clusterkopfschmerz möglich. Bei Verdacht auf eine der letztgenannten Schmerzsyndrome ist eine zusätzliche fachneurologische Untersuchung medizinisch notwendig und sinnvoll.
Die Ursachen für ein Zervikalsyndrom sind unterschiedlich, wenngleich die häufigste Ursache zumeist Störungen der gelenkigen Wirbelverbindungen im Bereich der Halswirbelsäule sind.
Diese führen zu Verspannungen, Muskelverhärtungen und in der Folge zu anhaltenden Schmerzen mit eingeschränktem Bewegungsradius im Schulter- und Nackenbereich des Patienten.
Unfallbedingte oder länger bestehende (> 6 Wochen) bestehende Zervikozephalgien machen eine Diagnostik mit Röntgen und/oder MRI zwingend erforderlich, um u.a. knöcherne Verletzungen oder eine intracranielle Raumforderung wie einen Tumor auszuschliessen.