Nervenblockaden und Injektionen in Gelenke
Injektionen in Gelenke wie z.B. in Schulter-, Hüft-, Knie- (siehe Abb.) und Sprunggelenk, aber auch an Sehnen und in Muskeln sind gängige Therapien in der täglichen orthopädischen Praxis.
Bei Injektionen in aber auch an Gelenke, insbesondere unter Anwendung von Kortikosteroiden ist die „No-Touch-Technik“ lebenswichtig, da ihre immunsuppressiven Eigenschaften die Infektionsanfälligkeit erhöhen und den Nachweis, aber auch die Behandlung einer Infektion erschweren können. Dies bedeutet in unserer Praxis, dass hier unter absolut sterilen und aseptischen Bedingungen vergleichbar einem operativen Eingriff unter Röntgen-Bildverstärker-Kontrolle vorgegangen wird. Somit stellt die septische Arthritis eine mögliche schwerwiegende aber vermeidbare Komplikation dar.
Wiederholte Kortikosteroidinjektionen können bei stark belasteten Gelenken (u.a. Knie von Fussballspielern oder Langstreckenläufern) zu einer Steroidarthropathie in Form von degenerativen Gelenkveränderungen führen.
Daher sollten Kortikoidinjektionen in stark belastete Gelenke nach Möglichkeit mit einem Minimalabstand von 4, besser 6 Monaten erfolgen.
Für Injektionen an Sehnen, in Muskeln und umgebendes Bindegewebe sowie Weichteile verwende ich keine Kortikosteroide, um Komplikationen wie Sehnenrupturen, Weichteil- und Bindegewebsatrophien (Atrophie = Schwund) zu vermeiden. Hier bieten die Verwendung von Traumeel® und/oder Eigenblut wertvolle und nachhaltige Alternativen.
In den letzten Jahren werden zunehmend Injektionen an peripheren Nerven wie u.a. dem Nervus medianus (Karpaltunnelsyndrom), dem Nervus cutaneus femoris lateralis (Meralgia parästhetica) und dem Nervus plantaris (am Fuss bei Morton Neurom) ultraschallgeführt durchgeführt.
Aber auch Nervenstränge im Bereich der HWS wie der Nervus occipitalis major und minor oder das Ganglion stellatum können heute sehr genau mittels Ultraschall lokalisiert und dann unter Sicht interventionell behandelt werden. Dies ist nicht nur für die optimale und nachhaltige Wirkung von Bedeutung, sondern erhöht auch die Sicherheit. Gerade unsere HWS verfügt als Bindeglied von Kopf und Rumpf über eine hohe Dichte lebenswichtiger Gefäss- und Nervenstränge, die man tunlichst nicht verletzten sollte, um schwerwiegende Folgekomplikationen zu vermeiden.
Alle vorgenannten Verfahren werden bei uns unter sterilen und aseptischen Bedingungen Ultraschall- (Nerven, Sehnen, Muskel) oder Röntgen-Bildverstärker-kontrolliert (Gelenke) durchgeführt.