Tennis- und Golferellbogen

Vor ungefähr 100 Jahren haben Ärzte zum ersten Mal den Tennisellbogen (seitliche Epikondylitis) diagnostiziert. Heutzutage erkrankt nahezu die Hälfte aller Tennisspieler am Tennisellbogen. Trotzdem sind nur fünf Prozent all derjenigen, die unter Tennisellbogen leiden, tatsächlich Tennisspieler. Zwei ähnliche Krankheitsbilder werden leicht mit dem Tennisellbogen verwechselt, der Golfer-Ellbogen und die Bursitis (Schleimbeutelentzündung). Nachfolgend erfahren Sie, was ein Tennisellbogen genau ist und welche Therapiemöglichkeiten und Vorbeugemaßnahmen es gibt.

Zunächst wollen wir Ihnen einen Überblick über die drei genannten Krankheiten geben:

Tennisellbogen (laterale Epikondylitis) seitlich, außerhalb des Ellbogens
Ursachen und Symptome

Golfer-Ellbogen (mediale Epikondylitis) Innenseite des Ellbogens

Ursachen und Symptome

Bursitis (Schleimbeutelentzündung) Rückseite des Ellbogens

Ursachen und Symptome

Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens, gewöhnlich Druckschmerz auf oder unter dem Gelenkknochen, sowie Verspannung der Sehnen. Bewegungen, wie z.B. das Greifen, Tragen oder Anheben von Gegenständen führen zu Schmerzen. Die Symptome des Golfer- Ellbogens ähneln denen des Tennisellbogens. Im Unterschied zu diesem treten der Schmerz und die Sehnenverspannung aber in der Innenseite (medial) des Ellbogens oder um den ganzen Gelenkknochen auf. Verursachung durch übermäßiges Auflehnen auf dem Gelenkknochen oder direkten Schlag oder Sturz auf die Spitze des Ellbogens. Oftmals kann eine klumpenartige Schwellung erkannt werden und der Ellbogen ist an der Rückseite des Gelenks schmerzhaft.
     

Beim Tennisellbogen entstehen kleine Rissverletzungen innerhalb der Sehnen und im Muskelgewebe des Arms. Auch nachdem die anfängliche Verletzung ausgeheilt ist, können an den betroffenen Stellen immer wieder Risse auftreten. Diese können zur Bildung eines rauen, granulatartigen Gewebes und Kalziumablagerungen innerhalb des umliegenden Gewebes führen. Während der Erkrankung wird das Eiweiß Kollagen an den verletzten Stellen freigesetzt, das Entzündungen verursacht. Der dabei entstehende Druck kann die Blutzufuhr abschneiden und den strahlenförmigen Nerv abklemmen. Dieser radiale Nerv ist einer der wichtigsten bei der neuronalen Steuerung der Hand- und Armmuskeln. Die Sehnen, die die Muskeln mit dem Knochen verbinden, erhalten nicht die gleiche Sauerstoffmenge und Blutzufuhr wie die Muskeln und heilen deshalb sehr langsam. Hierin liegt auch eine der Ursachen, wieso die meisten Tennisellbogen-Erkrankungen innerhalb von sechs bis zwölf Wochen weitgehend verheilt sind, einige Fälle sich aber über Jahre hinziehen. Viele medizinische Bücher behandeln den Tennisellbogen als eine Form der Sehnenscheidenentzündung (Tendinitis), was oft auch der Fall ist. Wenn aber die Muskeln und knöchernen Anteile des Ellbogens beteiligt sind, spricht man von einer Epikondylitis. Wenn die Schmerzen stärker an der Rückseite des Ellbogengelenks als an der Außenseite des Unterarms auftreten, kann eine Bursitis vorliegen. Diese entsteht, wenn sich die Schleimbeutel im Gelenk entzünden. Eine Schwellung ist niemals Symptom für einen Tennisellbogen, sollte diese auftreten, kann eine Erkrankung wie Arthritis, Gicht oder Ähnliches vorliegen.

Therapie
DieTherapie erfolgt in der Regel konservativ durch Verordnung von Orthesen, welche die schmerzhaften Bereiche funktionell entlasten, d.h. bei einer gewissen „Ruhigstellung“ ohne wesentliche Bewegungseinschränkung der beteiligten Gelenke die Funktion weitgehend erhalten. Bei Beschwerdepersistenz kann eine gezielte TLA d.h. Infiltration z.B. mit Procain im Bereich der betroffenen Sehnenursprungsplatte die Schmerzen bei vertretbarem Risiko lindern bzw. zum Abklingen bringen. Nur in seltenen Fällen sind operative Maßnahmen wie die teilweise Durchtrennung der Sehnen und Verödung der örtlichen Nervenendigungen mit der Elektrokoagulation notwendig.